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Dienstag, 18 März 2008 12:31

Mit dem Mietauto durch Chile und Argentinien - Teil 3

Zurueck in Chile steuerten wir den Llanguihue-See an. 860 km2 ist er gross. Im Hintergrund erhebt sich der Vulkan Osorno mit 2'652 Metern. Wunderschoen. Da es sich um einen erloschenen Vulkan handelt, ist die Spitze ganz schneebedeckt. Die Ortschaften rund um den See sind im 19. Jahrhundert durch deutsche Niederlassungen entstanden. Unseren ersten Halt machten wir in Frutillar. Ein huebscher kleiner Ort mit alten deutschen Holz-Haeusern, Gaerten, dunklem Sandstrand. In den Restaurants bekommt man Wuerste mit Sauer- bzw. Rotkraut - typisch deutsch. Nur die deutsche Sprache beherrscht hier eigentlich niemand mehr... Ueber die kulinarische Abwechslung freuten wir uns sehr. In den letzten Wochen hatten wir schon so oft Papas (Kartoffeln) in allen Variationen gegessen. Gemuese und Reis gibt es sehr selten als Beilage... Wir besuchten ein kleines huebsches Freilichtmuseum ueber die Zeit der deutschen Kolonisation.

Tags darauf ging es weiter dem See entlang nach Puerto Varas. Von hier aus unternahmen wir einen Tagesausflug in den Nationalpark Pérez Rosales - der aelteste Nationalparks Chiles. Als erstes besuchten wir die gruenen Petrohue-Wasserfaelle. Dann ging es weiter zum Lago Todos los Santos - ein wunderschoener smaragdgruener See. Mit einem Katamaran fuhren wir

ueber den See bis zum Endpunkt Peulla. Ein kleiner Ort mit zwei Hotels, ein paar Haeusern und einem huebschen Wasserfall. Gleich hinter dem Ort ist die Grenzstation von Chile. Ein paar Kilometer weiter waere man wieder in Argentinien. Am naechsten Tag fuhren wir nochmals mit unserem Auto zum Todos los Santos See und relaxten auf dem schwarzen Sandstrand am Fuss des Vulkans Osorno...

Der Abgabetag unseres Mietautos rueckte naeher. Wir hatten noch vier Tage uebrig. Diese wollten wir auf der Insel Chiloé verbringen. Es ist nach Feuerland die zweitgroesste Insel Suedamerikas; 210 km lang und 80 km breit. Vom Festland ist die Insel nur 20 km entfernt, und jede halbe Stunde faehrt eine Faehre... Chiloé ist huegelig und gruen. Es hat Waelder und Buchten... In gewissen Reisefuehrern wird sie auch mit Irland verglichen. Am ersten Tag auf der Insel besuchten wir den Norden und eine kleine Pinguinkolonie. Mit einem Fischerboot und echten Fischerleuten umfuhren wir drei Inselchen - besetzt mit Pinguinen, Kormoranen und Voegeln. Im Wasser schwommen ein paar Seerobben. Tags darauf ging es ins Zentrum der Insel - zur Hauptstadt Castro. Wir besuchten unterwegs einige Holzkirchen, fuer die Chiloé bekannt ist. Das ganze Kirchengebaeude ist mit Holz erbaut - der Boden knarrt richtig! In Castro gibt es die sogenannten Palafitos - Pfahlbauten - zu bestaunen... Wir machten nochmals einen Abstecher zum Pazifik. Wieder ein ellenlanger Strand, nur wenige Touristen und jede Menge Muscheln! Am liebsten haette ich (Sandy) einen ganzen Sack gefuellt. :-) Am dritten Tag  fuhren wir noch ganz in den Sueden der Insel. Von hier aus sah man zum Festland rueber mit seinen vielen, teilweise schneebedeckten Bergen und Vulkanen - der Norden der Carretera Austral. Dieses Gebiet ist kaum erschlossen und kann auf dem Landweg nur schwer bereist werden... In Chile hat es ja zig Vulkane und viele sind noch aktiv!

Am naechsten Tag mussten wir uns wieder auf den Rueckweg machen. Mit der Faehre ging es wieder aufs Festland zurueck und von da nach Puerto Montt. Eine typische Hafenstadt. Da wir am naechsten Tag fruehmorgens weiterflogen, mussten wir das Auto am Abend vorher abgeben. War das ein Chaos bei unserem Autovermieter. Er musste erst unsere Unterlagen suchen. Aber das passte ja. So wie es angefangen hatte, hoerte es auch wieder auf. :-) Wir hatten in diesen fuenfeinhalb Wochen 7'500 km zurueckgelegt! Keine Pannen, die Pneus hielten und Benzin gab es auch immer - alles hatte tiptop geklappt.

Weiter ging es ganz in den Sueden zu den Gletschern...

PS: Auch hier folgen die Fotos, sobald Internetzugang und -geschwindigkeit dies erlauben. :-)